Zu den profiliertesten Trainern im emsländischen Tischtennis-Sport gehört zweifellos Ralf Wohlgezogen, der die Geschichte des TV Meppen maßgeblich mitgeprägt hat. Seit Jahren ist er ehrenamtlich für seinen Verein aktiv und hat viele Talente aufgebaut und in die emsländische Spitze geführt. Auch in dieser Saison hat er zwei Jugendteams des TV zu Meisterehren geführt, wobei die 1. Mannschaft mit dem zusätzlichen Sieg im Regionspokal sogar das Double schaffte.
In der Tischtennis-Damenoberliga will der SV Bawinkel in seinem zweiten Jahr die Erfolgsgeschichte fortschreiben.
Prognosen sind schwer und fast abenteuerlich, denn die Staffel gleicht mit fünf Neulingen einer unbekannten Größe. In der vergangenen Saison gehörte der SV Bawinkel der oberen Tabellenhälfte an und hatte einige rauschhafte Spiele. Diesmal sind die Karten komplett neu gemischt, die Messlatte liegt vielleicht nicht mehr ganz so hoch. Aus dem letztjährigen Spitzenquartett dieser Staffel sind drei Clubs nach oben in die Regionalliga abgewandert. Zusätzlich ist der sechsplatzierte TuS Sande von der Bildfläche verschwunden. Dagegen hat der amtierende Vizemeister TSV Heiligenrode das Aufstiegsrecht nicht wahrgenommen und ist folgerichtig auch in dieser Spielzeit erste Wahl, zumal die Stammbesetzung nicht verändert wurde.
Da keine Mannschaft von oben aufgenommen werden musste, sind die Emsländerinnen nominell ebenfalls der absoluten Spitze zuzuordnen. Denkbar ist vieles, aber die fünf Neulinge stellen auch Ansprüche und wollen sich euphorisch beweisen. Allen voran der als Meister aufgestiegene MTV Engelbostel-Schulenburg II mit der in der letzten Saison ungeschlagenen Jessica-Joyce Xu. Zu beachten sind auch die Vizemeister der beiden Landesligen, Werder Bremen und der RSV Braunschweig III.
Der Laufkundschaft der Liga gehören sicherlich die extrem mutig aufgestiegenen SV Emmerke und TuS Glümmer, zumal in beiden Teams Verstärkungen ausgeblieben sind. Blieben noch aus dem letzten Jahr GW Hildesheim, die Spvg. Oldendorf und der unbeständige VfR Weddel, die alle dem SV Bawinkel das Leben durchaus schwer gemacht haben und diesmal mit weniger Sorgenfalten den Konkurrenzkampf aufnehmen können.
Das emsländische Kollektiv spielt in der erprobten Formation mit Antonia Joachimmeyer, Nina Längert, Claudia Meer und Rita Pleus. Wenn das Quartett erneut als Gesamtkonstrukt funktioniert, wird es eine sehr erfolgreiche Saison geben. Standortbestimmung ist der Auftakt gegen den SV Emmerke, es folgt mit Werder Bremen ein ernster Prüfstein. Ein Fehlstart wäre fatal.
Viel vorgenommen hat sich der SV Bawinkel mit Antonia Joachimmeyer (links), Rita Pleus, Claudia Meer und Nina Längert. Foto: Georg Bruns
Neben mehreren unbedeutenden Vereinswechseln hat es auf dem Transfer-Markt des Tischtennis-Sports auch spektakuläre Veränderungen gegeben. Vier hochkarätige Aktive haben den Kreis verlassen, nur zwei Akteure haben den Weg ins Emsland gefunden.
Im Vergleich zu den Vorjahren haben sich die Wechsel erheblich reduziert. In den meisten Fällen sind Aktive, die in der Fremde nicht die Erfüllung gefunden haben, zu ihrem Stammverein zurückgekehrt. Der Niedergang von Union Meppen, der in der Vorsaison gestoppt zu sein schien, hat noch einmal Fahrt aufgenommen. Die Damenmannschaft, aus der Landesliga abgestiegen, hat sich quasi aufgelöst. Und auch der Absturz der 1. Herrenmannschaft, die drei Stammspieler abgeben musste, setzte sich weiter fort. Schmerzvoll ist besonders der Verlust von Tobias Lammers, der bisherigen Nummer zwei im Club.
Der SV Bawinkel muss künftig auf die Dienste von Jonas Saalfeld verzichten, der in vergangenen Spielzeit der absolute Shooting Star war. Diese Lücke sollen beim Aufsteiger in die Landesliga die Neuzugänge Ingo Hantke und Maximilian Bode schließen. Letzterer ist in früheren Jahren von den Meppener Vereinen TV und Union ausgebildet worden und galt vor seinem Weggang als Hoffnungsträger
Die Wechsel im Überblick:
SV Bawinkel: Zugänge: Ingo Hantke (Union Lohne), Maximilian Bode (TTC Elbe Dresden), Abgänge: Jonas Saalfeld (TTC Münster).
VfL Emslage: Zugänge: Franz Kock (Union Meppen).
SV Werpeloh: Zugänge: Marcel Reinken, Simon Lammers (beide Eintracht Börger).
Ungeschlagen marschierte der SV Bawinkel in der Schülerkreisliga
Ems/Vechte zum Titel. Der einzige Minuszähler gegen den SV Surwold (5:5) war nicht mehr als eine Fußnote. Bei Saisonabbruch lag der Verfolger Union Lohne bereits weit zurück. Zu Meisterehren kamen Lars Hoffschröer (links), der kein Einzel abgab, Felix Horn, Laurenz Brinkmann, Simon Gels und Jacob Veer (nicht im Bild). Ausgebildet wurde die Mannschaft von Andrea Trepohl, der Cheftrainerin des Clubs.